Jugendförderverein e.V.
Als anerkannter freier Träger der Jugendhilfe ist der Jugendförderverein ausschließlich für Pflichtaufgaben der Kommunen im Bereich der ambulanten Erziehungshilfen tätig. Diese gliedern sich noch einmal in die Angebote der Jugendstraffälligenarbeit, welche im Rahmen von Jugendstrafprozessen angeregt werden und den Bereich der originären Erziehungshilfen. In beiden Bereichen richtet sich die Hilfe am Bedarf des Betroffenen aus und beruht auf einer gesetzlichen Verpflichtung der Kommune und einem entsprechend genauer definierten Auftrag.
Tätigkeitsfelder:
- Jugendstraffälligenarbeit (für die Stadt Weimar)
Mit der Tätigkeit des Jugendfördervereines soll die Arbeit der Jugendgerichtshilfe ergänzt werden. Der Verein bietet mit seinen tertiärpräventiven Angeboten für straffällig gewordene Jugendliche und Heranwachsende in Weimar pädagogisch sinnvolle, ambulante Reaktionen auf Delinquenz an. Neben intensiver Aufarbeitung der strafbaren Handlungen unterstützt er die Jugendlichen und Heranwachsenden dabei, Anforderungen aus Leben und Gesellschaft besser zu bewältigen – ohne dabei erneut straffällig zu werden:
Über Gruppenarbeit (Sozialer Trainingskurs und Kurzgruppenarbeit zur Tataufarbeitung) sowie direkte Einzelbetreuung (Betreuungsweisung) lernen die jungen Menschen, besser Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Der Täter-Opfer-Ausgleich bietet Schadensregulierungen und -wiedergutmachungen in direkter Auseinandersetzung zwischen Täter und Opfer/Geschädigtem. Die Durchführung, Vermittlung und Kontrolle von gemeinnütziger Arbeit gibt den Jugendlichen die Chance zur symbolischen Wiedergutmachung und vermittelt ihnen soziale und fachliche Fähigkeiten. Zielgruppe sind straffällig gewordene Jugendliche, die durch die Jugendgerichtshilfe der Stadt Weimar zugewiesen werden (Alter zwischen 14 und 21 Jahren zum Tatzeitpunkt).
- Hilfen zur Erziehung (für den Landkreis Weimarer Land)
Für den Landkreis Weimarer Land wirken wir mit ambulanten Erziehungshilfen auf die Stärkung und Unterstützung von Familien in ihrer Erziehungssituation hin. Mit dem Ziel eines entsprechend flexiblen Leistungsspektrums hält der Jugendförderverein für den Landkreis Weimarer Land folgende Angebote vor:
Die Soziale Gruppenarbeit mit integrierter Einzelfallhilfe im Familienkontext (SGA) wirkt speziell im familiären Spannungsfeld der Adoleszenz und nimmt Einfluss auf die Kommunikationsstruktur im Umfeld des Jugendlichen. Die Erziehungsbeistandschaft ist eine Form der Einzelbetreuung mit Fokus auf schulische und andere Alltagsproblematiken. Im Vordergrund steht die Unterstützung, Begleitung und Betreuung des Jugendlichen, aber auch die Eltern werden in den Hilfeprozess aktiv einbezogen. Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) ist eine konkrete Hilfe vor Ort in der Familie und soll durch intensive Betreuung und Begleitung Familien in ihren Erziehungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konflikten und Krisen im Kontakt mit Ämtern und Institutionen unterstützen und Hilfe zu Selbsthilfe geben.
Veranstaltungen:
Die Jugendlichen werden je nach Bedarfslage betreut. Für die intensiven Hilfen sind mehrere erlebnispädagogische Veranstaltungen geplant. Das Lernfeld dabei sind eigene Fähigkeiten und Grenzen. Die Jugendlichen müssen Emotionen wie Angst oder Frust aushalten und diese sozial verträglich bewältigen. Sie können ihre Zielstrebigkeit, Geduld und ihr Durchhaltevermögen entscheidend verbessern. Sie gehen unvorhergesehene Herausforderungen mit verschiedenen Ideen an, erfahren ihre eigene Kreativität oft unter einem neuen Blickwinkel und müssen Misserfolgen mit erneuten Versuchen begegnen. Die Lösungen der gestellten Aufgaben können sie nur gemeinsam erreichen, denn Erfolg oder Misserfolg einer Aktion hängt vom jeweiligen Zusammenspiel der Akteure ab. Sie erkennen hierüber, dass das Vertrauen zu anderen nötig und vor allem auch möglich ist. Rücksicht vor anderen und ihnen selbst wird dabei oberstes Gebot.