Dieser geschichtsträchtige Ort wurde als nationalsozialistische Weihestätte für Friedrich Nietzsche geplant und gebaut. Das Sterbehaus Friedrich Nietzsches und jetzige Nietzsche-Archiv befindet sich in direkter Nachbarschaft. Nach dem zweiten Weltkrieg haben die Sowjets dieses Gebäude zum zentralen Rundfunkgebäude im Süden der sowjetisch besetzten Zone umgebaut. Die ehemalige DDR hat bis 1990 hier ideologisch geprägte Rundfunkgeschichte geschrieben. Bis zum Jahr 2000 diente dieses Gebäude als Landesfunkhaus Thüringen dem Mitteldeutschen Rundfunk. Nach dem Auszug des MDR stand der riesige Gebäudekomplex leer und wurde 2006 an einen ukrainisch-russischen Oligarchen verkauft. Es blieb jahrelang unbenutzt und verkam zum lost place. Von 2022 bis 2024 zog das „Technokollektiv 5018“ aus Berlin in verschiedene Gebäudeteile ein und veranstaltete illegale Techno Raves mit bis zu eintausend Gästen. Nach Räumung des Gebäudes im Mai 2024 durch die Polizei verwüsteten die Techno-Raver aus Rache große Teile des Komplexes. 

Im November 2024 konnte die gemeinnützige Stiftung Sendehalle Weimar die ehemalige Nietzsche-Gedächtnishalle in einer Zwangsversteigerung erwerben. Mittlerweile wurde der großflächige Gebäudekomplex mit viel Unterstützung von über einhundert ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern von Müll und Schutt befreit. Über 270 Tonnen Grobmüll, Unrat und Mauerschutt wurden innerhalb kürzester Zeit entsorgt. Das Gebäude ist mittlerweile gereinigt, technisch eingerichtet und auf Vordermann gebracht. 

Das Erdgeschoss kann für viele Veranstaltungsformate genutzt werden. Die historische Eingangshalle, der lange Wandelgang, der Foyersaal und der große Sendesaal laden ganzjährig zum tagen, feiern und veranstalten ein. Die Terrasse mit Biergarten und Blick auf Garten und die ganze Stadt lädt ganzjährig zum Verweilen ein. An diesem Ort kann neunzig Jahre deutsche Geschichte erlebt und angefasst werden. Mittlerweile ein gern genutzter Platz für Festivals, Preisvergaben, Lesungen, Konzerte und Festakte.