Zahngesundheit

Zahnpflege von Anfang an

Mundhygiene ist ein wichtiger Bestandteil der Körperhygiene - in jedem Lebensalter.

Auf den folgenden Seiten finden Sie Empfehlungen und Hinweise für die Mund- und Zahnpflege bis ins Grundschulalter Ihres Kindes.

In Weimar arbeiten derzeit 59 Zahnärzte und Zahnärztinnen in 42 Zahnarztpraxen. Es gibt 3 kieferorthopädische Praxen sowie 2 Praxen für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Um die geeignete Praxis zu finden, können Sie sowohl die Praxissuche der Landeszahnärztekammer Thüringen, als auch der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Thüringen nutzen.

Darüber hinaus stehen Ihnen auch die Mitarbeiterinnen des zahnärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes für Fragen zur Verfügung.

Kontakt

Gesundheitsamt Weimar
Zahnärztlicher Dienst
Dr. Susanne Ifland
Markt 13/14
99423 Weimar
Tel.: 03643 - 762 785
Fax.: 03643 - 762 755
E-Mail: zead@stadtweimar.de

Vor dem ersten Zähnchen

Zahnpflege vor dem ersten Zähnchen? Sie haben recht: das macht nicht viel Sinn.
Gemeint ist eigentlich ein spielerisches Heranführen des Babys an das später notwendige Zähneputzen. Dazu können abendliche oder morgendliche Wickelzeiten genutzt werden, wenn das Baby etwa 2 bis 3 Monate alt ist. Mama, Papa oder eine andere Vertrauensperson können vorsichtig mit dem Finger die Lippen des Babys berühren, den Kiefer ertasten. Dabei werden Sie mit der Zeit feststellen, dass sich der Kiefer des Babys verändert. Ab dem 4./5. Lebensmonat bahnen sich die ersten Zähnchen ihren Weg, um dann mit ca. 6 Monaten in der Mundhöhle sichtbar zu sein.

In Vorbereitung auf das tägliche Zähneputzen, kann man vorsichtig den Kiefer massieren. Dazu gibt es im Handel Zahnpflege-Lernsets, Lern-Zahnbürsten oder auch Fingerzahnbürsten. Täglich durchgeführt, wird es für die Kleinen zum Ritual "Zähne zu putzen". Mit Erscheinen der ersten Zähne, wird auf eine weiche Kinder-Zahnbürste umgestellt.

Bis zum zweiten Geburtstag

Nun ist es also soweit: der erste "Kuchenzahn" blitzt im Mund. Das Baby ist zwischen 5 und 6 Monate alt, manchmal auch älter. Zunehmend wird der Mund mit den eigenen Fingerchen erkundet und so ziemlich alles in den Mund gesteckt, was in Reichweite kommt. Spätestens jetzt sollte (möglichst abends) eine tägliche Reinigung der Mundhöhle erfolgen. Dazu bedarf es wenig: eine weiche, kleine Kinderzahnbürste und Geduld. Ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Manche reinigen die Zähnchen auf dem Wickeltisch, manche nehmen ihre Kleinen auf den Schoß oder in den Arm. Geschichten erzählen und Singen sind gute Ablenkungsmanöver.

Wichtig ist, dass alle vorhandenen Zähnchen von Ihnen gereinigt werden. Deshalb schauen Sie ab und zu, ob schon neue Zähne vorhanden sind. Einen Überblick, wann, welche Zähne zu erwarten sind, ist unten abgebildet.

  • mittlere Schneidezähne (meistens im Unterkiefer zuerst) - 6. bis 10. Lebensmonat
  • seitliche Schneidezähne (meistens im Oberkiefer zuerst) - 8. bis 14. Lebensmonat
  • Eckzähne (meistens im Oberkiefer zuerst) - 16. bis 23. Lebensmonat
  • 1. Milch-Backenzahn (meistens im Oberkiefer zuerst) - 12. bis 16. Lebensmonat
  • 2. Milch-Backenzahn (meistens im Unterkiefer zuerst) -20. bis 33. Lebensmonat

Es handelt sich dabei natürlich nur um Richtwerte. So werden einem immer mal wieder Kinder begegnen, die bereits mit vier Monaten ein Zähnchen im Mund haben und dann wieder welche, die rund um den ersten Geburtstag mit nur zwei Zähnchen ihre Gemüsesticks knabbern. Ebenso kann es durchaus sein, dass der Nachwuchs die Reihenfolge des Zahndurchbruchs nicht einhält. Fast alle Kinder haben aber mit dem 3. Geburtstag ein vollständiges Milchgebiss mit 20 Milchzähnen.

Um den ersten Geburtstag herum mögen manche Kinder das Zähneputzen nicht. Da kann es schon mal zu ein paar Tränchen und auch Abwehrbewegungen kommen. Dennoch sollten Sie konsequent sein und alle Zähnchen reinigen. Ein tägliches Nachputzen durch eine erwachsene Person ist unerlässlich, auch wenn der kleine Wirbelwind lieber alles allein machen möchte. Die Mühe lohnt sich.

Laut zahnärztlichen Leitlinien wird ab dem ersten Zahn ein "Hauch" Kinderzahnpasta mit Fluorid (zur Zahnhärtung) empfohlen. Sollten Sie von Ihrem Kinderarzt Fluorid-Tabletten (meist in Kombination mit Vitamin D) erhalten, dann weichen Sie besser auf Kinderzahnpasta ohne Fluorid aus.

Kann Ihr Kind sicher allein stehen (etwa ab dem ersten Geburtstag), ermuntern Sie es z. B. an der Badewanne, zusammen mit Mama, Papa oder Geschwistern Zähne zu putzen.

Und noch etwas: Erster Zahn - erster Zahnarztbesuch! Um eine spätere Angst vorm Zahnarzt zu vermeiden, sollten Sie Ihr Kind ab dem ersten Zahn mindestens einmal jährlich in einer Zahnarztpraxis vorstellen. Auf dem Schoß oder Arm einer Vertrauensperson kann der kleine Weltentdecker die fremden Geräusche und Gerüche in sich aufzunehmen. Vielleicht ist ja auch schon ein Blick in den Mund möglich? Vor allem, wenn Sie selbst sehr ängstlich sind, ist dies eine gute Gelegenheit, Ihr Kind an regelmäßige Zahnarztbesuche zu gewöhnen. "Das tut gar nicht weh!" - Stimmt.

Wenn Sie eine geeignete Praxis suchen, finden Sie Informationen im Abschnitt "Welche Zahnarztpraxis für mein Kind".

2 bis 5 Jahre

Mit etwa 3 Jahren ist das Milchgebiss vollständig. 20 Zähne hat Ihr Kind dann - 10 im Ober- und 10 im Unterkiefer.

Nun ist Ihr Kind schon richtig groß. Die Reinigung der Zähne erfolgt nun, wie bei den Erwachsenen auch, morgens und abends (nach dem Essen). Dazu wird eine Kinderzahnbürste und eine erbsengroße Menge fluoridhaltige Kinderzahncreme empfohlen. Das Kind sollte nach dem Zähneputzen kräftig ausspucken und nur kurz (einmalig) mit Wasser nachspülen. Nach wie vor sind Sie als Eltern gefragt. Da die Kleinen mit Ihren motorischen Fähigkeiten noch nicht alle Zähne und Zahnflächen reinigen können, ist das Nachputzen unersetzlich.

Geht Ihr Kind in einen Kindergarten, so wird in den meisten Einrichtungen nach dem Frühstück oder Mittagessen das Zähneputzen geübt. Wie das Händewaschen nach dem Toilettengang wird so das Empfinden für Körperhygiene geweckt und gefestigt. Darüber hinaus besucht entweder die Prophylaxefachkraft der LAGJTh e. V. oder eine Patenschaftszahnarztpraxis bis zu 4x im Jahr den Kindergarten.

Sie hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit, mit Ihrem Kind eine Zahnarztpraxis aufzusuchen? Im Kindergarten wird durch das Gesundheitsamt Weimar i.d.R. 1x jährlich eine zahnärztliche Untersuchung angeboten. Neben den empfohlenen Besuchen in der Hauszahnarztpraxis, kann die zahnärztliche Untersuchung in einem gewohnten Umfeld und ggf. mit einem Freund oder einer Freundin an der Seite durchaus auch ängstlichen Kindern helfen, die Scheu vor dem "Mundaufmachen" abzulegen.
 

Sie wissen nicht genau, welche Praxis für Ihr Kind geeignet ist? Nähere Informationen finden Sie im Abschnitt "Welche Zahnarztpraxis für mein Kind?".

ab 6 Jahre

Um den 6. Geburtstag herum, haben so manche Kinder schon Erfahrungen mit "Wackelzähnen". Mancher darf sich sogar schon mit "Schulzähnen" brüsten. Nun ist es Zeit, Abschied von der Kinderzahnpasta zu nehmen und auf eine "Junior"-Zahnpasta umzustellen. Der höhere Fluoridgehalt ist für die frisch in der Mundhöhle erscheindenen bleibenden Zähne besser geeignet. Wenn Kinder mögen, dürfen sie natürlich auch mit Zahnpasta für Erwachsene putzen. Vielen ist jedoch der Geschmack zu "scharf", so dass die milderen Junior-Zahnpasten in der Regel bevorzugt werden.

Das Putzen mit zahnaufhellender Zahncreme ("Extra White" o.ä.) wird nicht empfohlen.

Bis ins Grundschul-Alter hinein benötigen die Kinder noch Hilfe beim Zähneputzen, da die Feinmotorik erst ab etwa 9 Jahren ausreichend ausgeprägt ist. Kann Ihr Kind flüssig (Schreibschrift) schreiben, ist dies ein guter Indikator, um das Zähneputzen nach und nach ganz in die Hände Ihres Kindes zu übergeben. Bis dahin sind Sie weiterhin beim täglichen Nachputzen gefragt.

Ab dem 6. Geburtstag bis zum Ende 18. Lebensjahres haben die Kinder neben dem halbjährlichen Zahnarztbesuch einen Anspruch auf eine sogenannte "Individualprophylaxe" beim eigenen Haus-Zahnarzt. Dies beinhaltet das individuelle Training des Zähneputzens, zwei- bis viermal jährliche Fluoridierungsmaßnahmen sowie die Versiegelung der Fissuren der Backenzähne.

Die Zahnärztin des Gesundheitsamtes besucht i. d. R. ein- bis zweimal jährlich alle Weimarer Schulen. Neben der Untersuchung wird in den Grundschulen die Pinselung mit Fluoridlack angeboten.

Nach wie vor bleibt das zwei- bis dreimal tägliche Zähneputzen, das Vermeiden gesüßter Getränke als Durstlöscher sowie eine ausgewogene Ernährung das A und O der Mundgesundheit. So klappt es auch bis ins Erwachsenen-Alter mit gesunden Zähnen.

 

Welche Zahnarztpraxis für mein Kind?

Prinzipiell ist jeder Zahnarzt und jede Zahnärztin in Weimar berechtigt, Kinder zahnärztlich zu behandeln. Dennoch gibt es Zahnarztpraxen, die sich auf die Behandlung von Kindern spezialisiert haben bzw. die ein besonderes Gespür für Kinder haben. Nicht immer ist dies auf dem Praxis-Schild zu erkennen.

Nutzen Sie ruhig gute Erfahrungen aus dem eigenen Erleben oder Freundes- und Bekanntenkreis. Darüber hinaus haben viele Praxen bereits eigene Webseiten, auf denen sie ihr Behandlungsspektrum vorstellen.

Auch die Praxissuche der Landeszahnärztekammer Thüringen bietet die Möglichkeit gezielt zu suchen. Für Fragen stehen Ihnen auch die Mitarbeiterinnen des zahnärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes zur Verfügung.